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Stephan Reitberger
Der wohl berühmteste Sohn Euernbachs ist Stephan Reitberger, der aus dem heute noch sog. Reitbergerhof stammte. Geboren wurde er im Jahre 1581. Es wird berichtet, der kleine Stephan sei vom Viehhüten nach Hause gekommen und habe gebeten, man möge ihn nach Scheyern zum Studium schicken, denn er wolle der „gnä Herr“ von Scheyern werden. So kam er schon früh nach Scheyern, wo er in den humanistischen Wissenschaften herangebildet wurde. Er studierte in Ingolstadt Philosophie und Theologie mit solcher Auszeichnung, dass man ihn schon damals den „gelehrten“ Mönch nannte. Nach dem Tode von Abt Benedikt Prummer wurde er am 8. November 1610 einstimmig zum 38. Abt von Scheyern gewählt. Er war nicht nur ein genauer Wächter der Ordensregeln, sondern auch ein Reformator des klösterlichen Lebens. Den von seinem Vorgänger begonnenen Konventbau vollendete er und erweiterte die Kapitelkirche und schmückte mit großem künstlerischem Aufwand den Speisesaal und den Studiensaal aus. Ebenso erweiterte er den Prielhof um etliche Stallungen. Herzog Maximilian schätzte Abt Stephan wegen seiner Klugheit sehr und betraute ihn mit vielen wichtigen Aufgaben. Die Amtszeit dieses Abtes fiel aber auch in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, so dass er im April 1632 vor den schwedischen Soldaten nach Fischbachau flüchten musste, wo er nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt am 16. März 1634 starb. Er ruht im Mittelschiff der St.-Martins-Kirche in Fischbachau. In der Chronik von Scheyern steht: “Dieser Mann gehört sicher zu den hervorragendsten Gestalten in der Reihe der Scheyerer Äbte. |